Silja Zissler - Interior Design Innenarchitektur für das wahre Leben

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Das Bad - Von der Nasszelle zum Wohnraum...

Mittwoch, 8. Februar 2012

In den letzten Jahren geht der Trend bei der Entwicklung von Bädern zunehmend in Richtung „Wohnbad“. 

Statistisch gesehen verbringen die Deutschen immer mehr Lebenszeit im Bad, daher wird das Bad zum Wohnraum, der auch entsprechend ausgestattet sein sollte. 

Die Funktionalität bleibt weiter ein wichtiges Thema, aber weitere Gesichtspunkte wie Design kommen immer weiter zum Tragen.

Dies sieht man auch, wenn man sich mit den aktuellen Katalogen der unterschiedlichen Hersteller im sanitären Umfeld beschäftigt. Nicht nur die klassischen „Großen“ des Marktes wie bspw. Duravit, Keramag, HansGrohe, Dornbracht, etc. sondern auch viele Nischenhersteller (kleine Manufakturen) haben sich ihren Platz rund um den Trend der „Wohnbäder“ gesichert. 

Neben den reinen Herstellern von Sanitärprodukten, spielt im Bad das Thema Farben, Materialien und Individualität ebenfalls eine immer größere Rolle. Denn nur das Zusammenwirken von Produkten mit den eingesetzten Materialen ergibt zum Schluss die harmonische Gesamtkomposition – wie in der Musik...

Aus meiner Erfahrung werden bei Modernisierungen von Wohnungen und Häusern die Bäder – neben der Küche – vorrangig angegangen. Dabei sind diese beiden Projektthemen auch die größten Kostenblöcke. Hier wird oft besonderer Wert auf Design und hochwertige Verarbeitung gelegt.

Diesen Trend spiegelt auch die Studie „AWA 2011“ wieder, bei der das Bad bei Renovierungsabsichten der Bundesbürger hinter der Küche auf Platz 2 liegt. Demnach wollen 4,5 Mio. Personen bis 2013 im Sanitärbereich investieren. Nach ifo-Schätzungen soll der Umsatz der Sanitärwirtschaft in 2011 um nominal 3,5% auf 17,8 Mrd. Euro geklettert sein.

Das bei diesen Anschaffungsprojekten Wert auf Qualität und Design gelegt wird, kann ich durchaus nachvollziehen und zeigt sich bei mir auch in der Praxis. Denn die Renovierungszyklen von Bädern (wie auch bei Küchen) sind in der Regel nicht schnelllebig. 

Normalerweise geht man davon aus, dass ein Bad eine „Lebenszeit“ von 15 bis 25 Jahren hat, so dass man den zu tätigen Invest auch auf diese „Lebenszeit“ betrachten sollte.

Denn wenn die Fliesen erst einmal verlegt sind, wird man sich den Aufwand (und „Dreck“) für eine weitere Modernisierung sehr gut überlegen. 

In so fern teile ich die Auffassung vieler Kunden – bei einem Bad – die Investition auf die Laufzeit zu betrachten. Damit sinkt zwar nicht der absolute Betrag, aber der relative Preis relativiert sich. Wenn man dann noch die persönliche Freude an dem neuen Wohlempfinden mit einrechnet, dann kann man auch verstehen, warum so viel Geld für Bäder in die Hand genommen wird.

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen.

Heute bekommt man in jedem Baumarkt, Sanitär-Fachgeschäft, Installateur-Geschäft einen Plan über mögliche Ausgestaltungen eines Bades, wenn man den eigenen Grundriss dabei hat (inkl. Stücklisten).

Diese sind meistens nach Funktionalität ausgelegt und richten sich - von der Dimension her - an Sanitärelementen, Armaturen, Fliesen, Heizkörper, ... aus!

Dabei spielt bei der Beratung oft die Möglichkeiten von Bezugsquellen vom „eigenen“ Sanitärbedarf eine große Rolle oder Dinge wie aktuelle Angebote von Herstellern.

Die Pläne, die man bekommt, sind für sich genommen alle umsetzbar und für viele Kunden reicht dieser Standard auch vollkommen aus. 

Daher kann und möchte ich diese Planungen auch nicht schlecht machen. 

Allerdings muss jeder Kunde für sich selbst bewerten, ob dieser „Standard“ auch seinen Nerv bzw. seinen Geschmack trifft. Wie bereits geschrieben, reden wir hier meistens über größere Investitionssummen, deren Ergebnis auch für lange Jahre so bleibt. 

Geld kann man bekanntlich nur einmal ausgeben.

Kunden die zu mir kommen suchen oft eine „neutrale“ Beratung und eine individuelle Lösung. Meine Kunden haben oft nicht die Zeit, die Lust, das Verständnis sich mit der Vielzahl der Möglichkeiten auseinander zu setzen und sind oft auch im Gespräch mit den Sanitärexperten „überfordert“. 

Dazu kommt, dass die räumliche Vorstellung - wie das gesamte Ergebnis aussehen wird - nicht so ausgeprägt ist. Es sollen einzelne Produktentscheidungen getroffen werden und man kann sich das Zusammenspiel nicht vorstellen. 

Dennoch ist es gut, wenn Kunden sich im Vorfeld - bspw. bei Renovierungsprojekten - schon selbst informiert und sich eigene Gedanken machen, wie Ihr „Traumbad“ sein sollte und welche Wünsche/ Prioritäten sie haben. 

Dies ist gut, denn dann habe ich immer gleich gute Ansatzpunkte um die Ideen/Vorstellungen meiner Kunden zu erkennen. Von diesen Ideen aus kann ich dann die Planung weiter entwickeln, Denkanstöße liefern und ggf. mit neuem Akzenten anreichern. 

Ein weiterer Punkt ist, dass der Markt im Umfeld Sanitär fast genauso groß ist wie der Möbelmarkt. Hier einen Überblick zu behalten – über das was es gibt – ist selbst für Insider kaum möglich. Dennoch ist es gerade die Aufgabe eines Innenarchitekten, hier einen größtmöglichen Überblick zu behalten und dieses Wissen dann – mit den Wünschen der Kunden – in ein Gesamtkonzept im Rahmen der Planungen umzusetzen.

Daher bekomme ich als Feedback meiner Kunden, dass es hilft, wenn man einen Profi an der Hand hat, der einen sehr großen Überblick über das Portfolio der einzelnen Hersteller hat und diese in die gegebenen Grundrissen der Bäder – nach den Wünschen und Ideen der Kunden - einbinden kann. 

Neben den Wünschen/Vorstellungen der Kunden, spielt aber auch das jeweilige Budget immer eine wichtige Rolle.

Oft liegt die Herausforderung darin, mit einem festgelegten Budget das Maximum an Design für das zu gestaltende Bad heraus zu holen.

Denn teuer heißt nicht unmittelbar besser.

Oft kann man durch eine Kombination aus höher preisigen Designelementen und „günstigen“ Standard Elementen einen Mix schaffen, der das gesamte Bad für sich aufwertet.

Ein weiterer Trend ist aktuell, dass bei Neubauten wie auch bei Umbauten, die Quadratmeterzahlen für Bad und Küche im Verhältnis zur Gesamtfläche an Anteil gewinnen.

Bei höherwertigen Neubauten werden im Hauptbad oft Wellness Elemente wie Sauna, Whirlpool, Saunarium, etc. mit integriert.

Auch hier sieht man, dass die Hersteller sich auf diesen Trend eingestellt haben. Es gibt nicht mehr nur die Auswahl an „klobigen“ Kellersaunen, sondern mittlerweile existiert eine sehr gute Auswahl an Saunen, die optisch hervorragend in ein modernes Hauptbad integriert werden können. Von „Kiefer-Look“ kann hier keine Rede mehr sein

Wenn Sie ein Bad-Projekt vor sich haben, kann sich also der Gang zu einem Innenarchitekten durchaus lohnen...

Silja Zissler - Interior Design
Dipl.-Ing. Innenarchitektur
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